Der Weihnachts- oder Christbaum

 
Weihnachtsbaum

Die Geschichte des Weihnachts- oder Christbaumes soll in Deutschland im Mittelalter begonnen haben, von hier verbreitete er sich über die ganze Welt. Zum Anfang schmückten die Protestanten einen Baum und stellten ihn auf, später übernahmen die Katholiken diesen Brauch, wobei er sich von Nord nach Süd ausgebreitet haben soll. Festlich geschmückt mit Zapfen, roten oder goldenen Schleifen und mit Sternen und Nüssen dekoriert stand er in vielen Wohnstuben.  

Heidnische Bräuche sollen zum Weihnachtsbaum inspiriert haben. Immergrüne Pflanzen waren in der heidnischen Kultur ein Symbol für die Fruchtbarkeit und die Lebenskraft. Zur Wintersonnenwende schmückten die Germanen ihre Häuser mit Tannenzweigen als Sinnbild für das kommende Frühjahr. Auch böse Geister sollten damit abgewehrt werden.

Belegt ist ein geschmückter Tannenbaum für das Jahr 1597 in der Zunftchronik des städtischen Handwerks von Bremen. Dieser durfte bei der Feier von den Kindern geplündert werden. 1611 schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Baum mit Kerzen.

Eine weitere schriftliche Erwähnung des Weihnachtsbaums stammt von Johann Wolfgang von Goethe. Er beschreibt in seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) den „aufgeputzten Baumes“ mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln.

Vielleicht wurde der geschmückte Baum auch von der Ausstattung des Krippenspieles inspiriert. Dort gehörte ein Paradiesbaum geschmückt mit Oblaten und Äpfeln als Kulisse dazu. Später wurde es in Europa üblich Nadelbäume zu schmücken. Die immergrünen Bäume symbolisieren, dass das Leben auch im Winter und in harten Zeiten weiter geht.

Der Kerzenschmuck der Weihnachtsbäume geht vermutlich auf die Lichterkronen aus dem 17. Jahrhundert zurück. Die Lichterkrone war ein pyramidenförmiges Eisengestell mit zahlreichen Kerzen, dieses wurde von den Gläubigen bei Prozessionen getragen.

Tannenbäume waren in Mitteleuropa selten, so konnten sich zunächst nur die begüterten Schichten einen Baum leisten. Erst in  der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt, so konnte der städtische Bedarf gedeckt werden. Der Harzer Ort Friedrichsbrunn wurde zum Beispiel zum Hauptlieferanten für die Reichshauptstadt Berlin.

1832 kam dieser Brauch auch in die neue Welt nach Neuengland. Der deutschstämmige Harvard-Professor Karl Follen stellte als Erster einen Weihnachtsbaum in seinem Haus in Cambridge (Massachusetts) auf. Vier Jahre später kam der Weihnachtsbaum auch nach London in Großbritannien. Die englische Königin Viktoria 1840 vermählte sich mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und dieser hatte diesen Brauch im Gepäck. Auch den Niederlanden, in Russland, besonders Petersburg und Moskau sowie in Frankreich wurde etwa zur gleichen Zeit der Weihnachtsbaum beliebt bei Groß und Klein. 1882 wurde der erste mit elektrischem Licht beleuchtete Weihnachtsbaum  in den USA aufgestellt und 191 stand der erste Weihnachtsbaum vor dem Weißen Haus in Washington D.C.

Die katholische Kirche sträubte sich bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Weihnachtsbaum in den Kirchen zu zulassen. Papst Johannes Paul II. führte dieses Brauchtum  1982 im Vatikan ein, als der erste Baum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt wurde.

Heute steht der geschmückte Baum nicht nur in den Häusern, nein meist ist jeder größere Platz mit einem Weihnachtsbaum geschmückt, um die dunkle Zeit des Jahres zu erhellen und die Menschen auf das Weihnachtsfest mit seinem Lichterglanz vorzubereiten. Der Baum kommt aus großen Plantagen, die nur für Weihnachtsbäume angelegt sind. Hauptsächlich werden Tannen, Fichten und andere Nadelbäume verwendet, die Nordmanntanne ist mit 80% dabei heute der meist verwendete Baum. 2013 wurden ca. 30 Millionen Bäume verkauft.

Der höchste Weihnachtsbaum der Welt steht seit 1996 in Dortmund. Dort stellt man Jahr für Jahr einen rund 45 Meter hohen Baum auf. Er ist künstlich und steht als Inbegriff für die weihnachtliche Vorfreude. Die Sonderanfertigung ist ein konisch geformtes Stahlgestell. Daran werden 1700 Rotfichten befestigt. Die Bäume kommen aus einem eigenen Forstbetrieb im Rothaargebirge im Sauerland. Die Montagezeit beträgt rund vier Wochen. Mit ca. 48.000 Lampen, Ornamente, rote Kerzen mit einer Größe von 2,50 Metern und Kugeln wird der Baum geschmückt. An der Spitze ist ein vier Meter hoher Engel, der weithin gut sichtbar ist. Die Beleuchtung ist bis Ende Dezember durchgängig eingeschaltet und erlischt erst am 30. Dezember.

Es gibt verschiedene Traditionen was den Weihnachtsbaum betrifft. Die Zeitdauer, wie von wann bis wann der Baum im Glanz erstrahlt ist unterschiedlich. Aufgestellt wird der Baum vor dem Heiligen Abend, im evangelischen Raum wird der Baum am 6. Januar – nach dem Fest der Erscheinung des Herrn oder auch Heilige drei Könige – abgeschmückt. Bei katholischen Familien bleibt er bis zum 2. Februar – dem Fest der Darstellung des Herrn (Lichtmess) in den Stuben.

In manchen Regionen wird der Baum nur mit natürlichem Schmuck behangen, wie Strohsterne, kleine Engelsfiguren aus Holz, mit Äpfeln und Gebäck. In anderen liegt ganz klar der Glasschmuck und Lametta an erster Stelle, ob einfarbig oder bunt, der ganze Baum glitzert und leuchtet. Auf die Baumspitze setzt entweder eine Glasspitze, einen Engel oder einen Stern – in Anlehnung an den Stern von Bethlehem.

Der heutige Glasschmuck am Baum entstand vermutlich aus der Not heraus, ein armer Glasbläser aus dem Thüringer Ort Lauscha hatte 1847 nicht genug Geld, um sich die teuren Walnüsse und Äpfel zu kaufen. So stellte er diese aus Glas her und schmückte so den Baum zum Weihnachtsfest. Im Jahr 1848 war dies schon eine Tradition und es wurden von den Glasbläsern Kugeln in verschiedenen Größen hergestellt und verkauft.
>>> Die Weihnachtsbaumkugel

 

(Text nach Wikipedia)
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