Die Nikolausnacht und Nikolaus von Myra

Nach der Geschichte wurde der Namensgeber der Nikolausnacht in der heutigen Türkei in der Stadt Patara um das Jahr 286 n.Chr. geboren. Im Alter von 19 Jahren wurde er von seinem Onkel, dem Bischof von Myra, zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion eingesetzt. Als der Bischof von Myra verstorben war, pilgerte Nikolaus ins Heilige Land und wurde nach seiner Rückkehr ebenfalls zum Bischof gewählt. Er soll ein gerechter und diplomatischer Mensch gewesen sein, der Gnade vor Recht ergehen lies.  

Nach dem Tod seiner Eltern, welche an der Pest verstarben, erbe er ein großes Vermögen und verteilte es an die Armen. So konnte er junge Frauen vor der Prostitution bewahren, indem er ihnen eine ausreichende Mitgift zukommen lies. Die Legende sagt dazu, dass er in den Schornstein ein Goldstück fallen lies und dieses ausgerechnet in einen Strumpf fiel, welcher zum Trocknen über dem Feuer hing. So soll die Tradition mit den gefüllten Stiefeln oder Socken entstanden sein. Der heilige Nikolaus gilt als Helfen in vielen Nöten und ist der Schutzpatron der Kaufleute, Schiffer und Schulkinder. Gestorben ist er am 6. Dezember Mitte des 4. Jahrhunderts, dieser Tag wird heute noch in vielen christlichen Gemeinschaften als Feier- und Gedenktag begangen. Seit dem Jahr 1555 ist die Nacht zum 6. Dezember als Gabennacht des Heiligen Nikolaus belegt.

Der Nikolaus sollte aber nicht nur beschenken, früher stellte er eine besondere Frage: Warst du auch brav und fromm? Wer darauf mit ja antworten konnte, wurde gelobt und beschenkt, die bösen Kinder wurden getadelt und zuweilen sogar mit der Rute bestraft. Im 17. Jahrhundert übernahm die Befragung und Bestrafung dann Knecht Ruprecht. Heute kommt der Nikolaus meist allein und beschenkt die Kinder.